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Dein Segelboot im Sturm: Was ist zu tun?

Dein Segelboot im Sturm: Was ist zu tun?

Das Wichtigste in Kürze

Ab welcher Windstärke sollte man nicht mehr segeln?

Im Allgemeinen sollte man ab Windstärke 6 auf der Beaufort-Skala nicht mehr segeln, es sei denn, man ist sehr erfahren und gut ausgerüstet. Klicke hier für mehr Infos!

Was gilt es zu tun, wenn man im Sturm segelt?

Bei Sturm ist es wichtig, alle losen Gegenstände zu sichern, Schwimmwesten anzulegen, einen Notruf abzusetzen und je nach Stärke des Sturms und Zustand des Bootes entweder beizuliegen oder abzulaufen. Lies hier mehr dazu!

Kann man mit einem Segelboot gegen den Wind segeln?

Ja, mit der Kreuztechnik kann man mit einem Segelboot gegen den Wind segeln. Hier findest Du mehr Details!

Segeln ist eine spannende und herausfordernde Aktivität, bei der man oft mit unterschiedlichen Wetterbedingungen konfrontiert wird. Eine der größten Herausforderungen kann das Segeln eines Bootes im Sturm sein.

Es erfordert Können, Wissen und viel Mut. Lass uns gemeinsam herausfinden, wie Du Dich auf solche Situationen vorbereiten kannst und welche Strategien und Sicherheitsvorkehrungen Du auf jeden Fall beachten solltest.

Ab dieser Windstärke solltest Du nicht mehr segeln

Besonders erfahrene und mutige Segler jagen Stürmen auf See absichtlich nach, das nennt man dann „Sturmregatten“.

Die Entscheidung, ab welcher Windstärke man nicht mehr segeln sollte, hängt von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem von Deinem Können, Deinem Segelboot und den aktuellen Wetterbedingungen. Aber lass uns zunächst einen Blick auf die verschiedenen Windstärken werfen und wie sie das Segeln beeinflussen.

Die Beaufort-Skala

Windstärken werden normalerweise auf der Beaufort-Skala gemessen, die von 0 (Windstille) bis 12 (Orkan) reicht. Für Anfänger ist eine Windstärke von 3 oder 4 auf der Beaufort-Skala ideal. Das entspricht einer Windgeschwindigkeit von etwa 12 bis 27 km/h.

Erfahrene Segler können auch bei stärkerem Wind bis Windstärke 6 segeln. Bei Windstärke 6 spricht man von starkem Wind mit Geschwindigkeiten von 39 bis 49 km/h. Darüber wird es gefährlich und ist ohne besondere Erfahrung und gute Ausrüstung nicht zu empfehlen.

Die Beaufort-Skala wurde 1805 von Sir Francis Beaufort, einem irischen Marineoffizier, eingeführt. Ursprünglich wurde sie verwendet, um die Reaktion der Segel eines vollen Schiffes auf den Wind zu beschreiben.

Tipp: Wenn Du die Windstärke vor Ort einschätzen willst, beachte, dass bei Windstärke 6 große Wellen entstehen, die Schaumkronen bilden, und dass es schwierig ist, gegen den Wind zu gehen.

Sicherheitsvorkehrungen

Unabhängig von der Windstärke ist es immer wichtig, bestimmte Sicherheitsvorkehrungen zu treffen.

  • Prüfe den Wetterbericht: Überprüfe immer den Wetterbericht, bevor Du aufs Wasser gehst. Wenn starker Wind oder Sturm vorhergesagt wird, ist es besser, den Segeltörn zu verschieben.
  • Schwimmwesten tragen: Achte darauf, dass Du und alle anderen an Bord immer eine Schwimmweste tragen. Auch wenn Du ein guter Schwimmer bist, können Dich Wellen, Strömungen oder kaltes Wasser überraschen.
  • Hab immer Kommunikationsmittel dabei: Ein Handy oder ein Funkgerät kann im Notfall sehr hilfreich sein. Achte darauf, dass diese Geräte voll aufgeladen und sicher verstaut sind.
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Was tun wenn Du in einen Sturm gerätst?

Die internationale Frequenz für einen Notruf ist die Distress Frequency, oder VHF Channel 16.

Auch bei bester Planung und Vorbereitung kann es passieren, dass man beim Segeln unerwartet in einen Sturm gerät. Besonders auf dem offenen Meer können sich die Wetterbedingungen schnell ändern. Deshalb ist es wichtig, vorbereitet zu sein und zu wissen, wie man sich bei Sturm verhält. Hier sind einige wichtige Schritte, die Du stets beachten solltest.

Sicherheit geht vor

Es gibt eine Reihe von Sicherheitsvorkehrungen, die Du treffen kannst, um Dich und Dein Boot so gut wie möglich zu schützen, wenn Du in einen Sturm gerätst.

  • Überprüfe Deine Ausrüstung: Vergewissere Dich, dass alle Deine Ausrüstungsgegenstände einwandfrei funktionieren, einschließlich Motor, Funkgerät und Sicherheitsausrüstung.
  • Sichere alle losen Gegenstände: Sowohl an Deck als auch im Inneren des Bootes können lose Gegenstände zu gefährlichen Geschossen werden. Sichere sie, um Verletzungen und Schäden zu vermeiden.
  • Schwimmwesten anlegen: Achte darauf, dass jeder an Bord eine Rettungsweste trägt.
  • Informiere andere über deine Position: Setze einen Notruf ab und teile Deine aktuelle Position, die Anzahl der Personen an Bord und die Art der Notlage mit.

Navigationsstrategien

Abhängig von der Stärke des Sturms und dem Zustand Deines Bootes gibt es verschiedene Möglichkeiten zu navigieren:

Festmachen: Wenn der Sturm nicht zu stark ist, kannst Du „beiliegen“. Das bedeutet, dass Du das Boot quer zum Wind ausrichtest und nur ein kleines Sturmsegel setzt, um das Boot stabil zu halten.

Laufen: Bei starkem Sturm ist es manchmal besser, „abzulaufen“, das heißt, Du lässt das Boot mit dem Sturm segeln. Dabei musst du darauf achten, dass das Boot nicht zu schnell wird und die Kontrolle verliert.

Hinweis: Beim Ablaufen kann ein sogenannter Treibanker hilfreich sein. Dieser wird ins Wasser geworfen und bremst das Boot ab, wodurch es stabiler und kontrollierbarer wird.

Never touch a running system

Die Techniken des „Bei-Liegens“ und des „Ablaufens“ werden seit Jahrhunderten von Seeleuten angewendet. In der Vergangenheit benutzten Seefahrer oft Sturmtaue, um ihre Schiffe bei schwierigen Bedingungen stabil zu halten. Diese Taktiken haben ihre Gültigkeit behalten und werden auch heute noch angewendet.

Nach dem Sturm

Sobald der Sturm vorbei ist, ist es wichtig, eine Bestandsaufnahme zu machen und das Boot auf Schäden zu überprüfen. Überprüfe alle Systeme, einschließlich Ruder und Motor, und stelle sicher, dass keine Lecks vorhanden sind, durch die Wasser eintritt.

Gegen den Wind

Die allerersten Segel bestanden aus gewebten Stoffen oder Tierhäuten.

Eine der einzigartigen Eigenschaften von Segelbooten ist ihre Fähigkeit, gegen den Wind zu segeln. Das mag zunächst widersprüchlich klingen, denn wie kann ein Schiff gegen den Wind fahren? Das Geheimnis liegt in einer Technik, die „Kreuzen“ oder „Segeln gegen den Wind“ genannt wird. Schauen wir uns das einmal genauer an.

Das Prinzip des Kreuzens

Direkt gegen den Wind zu segeln, ist eigentlich unmöglich. Stattdessen segeln Segelschiffe in einer Zickzacklinie gegen den Wind, eine Technik, die „Kreuzen“ oder „Am Wind segeln“ genannt wird. Durch das Segeln in einer Reihe von diagonalen Linien, die „Schläge“ genannt werden, kann das Boot seinen Weg gegen den Wind finden.

Der Schlüssel zum Kreuzen liegt darin, zu verstehen, wie die Segel den Wind „einfangen“. Wenn die Segel richtig eingestellt sind, wirken sie wie die Tragflächen eines Flugzeugs und erzeugen Auftrieb. Dieser Auftrieb kann das Boot vorwärts und gegen den Wind bewegen.

Achte beim Segeln darauf, dass Deine Segel gut getrimmt sind. Das bedeutet, dass Du sie so einstellst, dass sie den Wind optimal einfangen und Dein Boot so effizient wie möglich bewegen.

Wichtige Hinweise

Obwohl das Kreuzen eine grundlegende Segeltechnik ist, gibt es einige Sicherheitsaspekte, die Du beachten solltest:

  • Vorfahrtsregeln: Beim Kreuzen musst Du immer die Vorfahrtsregeln beachten. Dies kann besonders in stark befahrenen Gewässern wichtig sein.
  • Achte auf Deine Umgebung: Achte immer auf Deine Umgebung und mögliche Hindernisse. Dazu gehören andere Boote, Bojen, Untiefen oder Land.
  • Vermeide abrupte Manöver: Vermeide ruckartige Kursänderungen, die zu einem plötzlichen Verdrehen des Segels führen können. Dies kann zu Verletzungen oder Schäden am Boot führen.

Zusätzliche Information: Die Fähigkeit, gegen den Wind zu segeln, ist eine der technischen Errungenschaften, die die Seefahrt revolutioniert haben. Frühe Segelschiffe wie die ägyptischen Schilfboote konnten nur mit dem Wind fahren. Mit der Entwicklung von Segeln, die den Wind „einfangen“ und das Schiff vorantreiben konnten, eröffneten sich neue Möglichkeiten für Seereisen und Navigation.

Mit Taktik, Vorsicht & Können

Das Segeln bei Sturm ist eine der größten Herausforderungen für jeden Segler. Es erfordert Wissen, Geschick und einen kühlen Kopf, um die richtigen Entscheidungen zu treffen und die Sicherheit an Bord zu gewährleisten. Mit sorgfältiger Vorbereitung, guter Ausrüstung und dem Wissen um die richtigen Techniken und Verhaltensweisen kann man sich jedoch auf solche Situationen vorbereiten und das Risiko minimieren.

Quellen

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