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Yawl: traditionsreiche Perle unter den Segelbooten

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Yawl: traditionsreiche Perle unter den Segelbooten

In der heutigen Zeit gibt es viele unterschiedliche Segelboote, die man sowohl in der Freizeit als auch für sportliche Aktivitäten gebrauchen kann. Ein Typ, den man dabei eher weniger vertreten sieht: die Yawl. Wie sieht eine Segelboot dieser Art aus? Welche Besonderheiten hat es?

Wie sieht eine Yawl aus?

Ein Yawl-Segelboot hat zwei Masten: der vordere Mast, der deutlich höher liegt und aus diesem Grund auch Großmast genannt wird; und der hintere Mast, im Vergleich kleiner, deutlich weiter hinten im Boot gelegen und als Besanmast bezeichnet.

Der Höhenunterschied zwischen den Masten selbst ist gravierend, auch im Vergleich zu einer Ketsch, denn: Der Besanmast ist in der Regel nicht mehr als die Hälfte von dem groß, was der Großmast insgesamt misst. Aus diesem Grund wird er auch als Anderthalbmaster klassifiziert. Weiterhin ist der Besanmast kein Teil der Wasserlinie, sondern befindet sich im äußeren Bereich davon – dies ist der prägnanteste Unterschied zwischen Yawl und Ketsch. Auch von von Slup-Segelbooten unterscheidet sich die Yawl daher.

Der Raum, der dadurch zwischen Groß- und Besanmast existiert, kann für das Aufspannen der Segel genutzt werden, vor allem des sogenannten Vorsegels. Im Allgemeinen befinden sich die Großsegel also am Großmast, während das Besansegel am hinteren Mast angebracht ist. Das Heck des Boots ist meist offen, sodass das Hecksegel auch als Großsegel verwendet werden kann. Und: Die Takelung des Großsegel kann in verschiedenen Formen auftreten, darunter zum Beispiel kutter- oder toppgetakelt.

Welche Besonderheiten machen eine Yawl aus?

Der Seltenheitsfaktor einer Yawl stellt einen der offensichtlicheren Besonderheiten dieses Segelbootes dar. Obwohl sie früher häufig für Weltumsegelungen oder im Rahmen des Fischfanges genutzt worden ist, ist dieser Segelboottyp heutzutage kaum – oder eben selten – auf offenen Gewässern anzutreffen.

Der elegante Look, gekoppelt mit der graziösen Linienführung, über die sich eine Yawl auszeichnet, gehört ebenfalls zu den Besonderheiten dieses Segelbootes. Sie gilt daher auch als „Kult“-Boot mit hohem sentimentalen Wert.

Durch die Takelung der Segel ist eine Yawl außerdem sehr wendig. Sie eignen sich deshalb hervorragend für Fahrten in Untiefen und/oder in engeren Gewässern, wie beispielsweise in Flüssen oder kanalisierten Seewegen.

Ein weiterer Vorteil der Yawl ist, dass sie auch bei schwachem Wind segeln kann. Allgemein gilt die Yawl als ein sehr sicheres und stabil segelndes Schiff, mit dem man den vorher gesetzten Kurs beibehalten kann. Dies liegt vor allem an ihrer Bauweise und an der Positionierung der Masten: Der kleinere Kiel der Yawl sorgt dafür, dass das Schiff bei windigem Wetter nicht so leicht kentert und kursstabil ist.

Damit einher geht die oftmals unkomplizierte Verwendung der Yawl. Segelboote diesen Typs kann man in der Regel leicht und ohne große Probleme steuern – auch, da es eher weniger zu Schwankungen auf dem Boot kommt. Lange Ausflüge mit mehreren Menschen zurückzulegen, ist mit einer Yawl gut möglich – egal, ob innerhalb Deutschlands, zum Sommerurlaub rund um Rügen oder zum Beispiel bei einem Trip nach Italien.

Auf einen Blick

Als Anderthalbmaster zeichnet sich dieser Segeltyp als zweimastiges Boot aus. Der Besanmast ist hierbei im Vergleich zum Großmast eher klein und liegt nicht in der Wasserlinie.

Welche Besonderheiten hat eine Yawl zu bieten? Dieses Segelboot ist in der heutigen Zeit eher selten im Gebrauch – und wenn, dann hat dies meist sentimentale Gründe, denn die Yawl gilt als Bootstyp mit langer Tradition. Weiterhin ist ein Segelboot dieser Art für seine Wendigkeit bekannt, auch – oder gerade – in engen Gewässern. Eine Yawl ist kursstabil und lässt sich einfach steuern.

FAQ zu Yawl

Sind Ketsch und Yawl das Gleiche?

Nein. Auch, wenn sie sich in ihrem Aufbau sehr ähneln und beide als Anderthalbmaster kategorisiert werden, gibt es Unterschiede: Der Besanmast bei der Yawl ist oftmals noch kleiner bei der Ketsch und ist kein Teil der Wasserlinie, sondern befindet sich außerhalb.

Wird die Yawl heute noch verwendet?

Ja, wenn auch seltener im Vergleich zu anderen Segelboottypen. Das liegt vor allem daran, dass sie zu den „Kult“-Booten gehört und ihre Nutzung mit Nostalgie verbunden ist.

Kann man eine Yawl zum Sport benutzen?

Dafür ist dieser Segeltyp eher ungeeignet.

Quellen

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