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Funkschein fürs Boot: Alles, was Du wissen musst

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Funkschein fürs Boot: Alles, was Du wissen musst

Das Wichtigste in Kürze

Wie lange dauert ein Funkschein?

Ein Funkschein dauert gute zwei Wochen. Zu 14 Tagen Vorbereitungszeit kommt ein Wochenende mit Praxisübungen und der Prüfung.

Welche Boote benötigen ein Funkgerät?

Die meisten Sportboote benötigen ein Funkgerät. Mehr dazu liest Du hier.

Wo kann man einen Funkschein fürs Schiff machen?

Entsprechende Zertifikate kannst Du in Segelschulen und -vereinen machen.

Du möchtest Dich als Segler auf dem Wasser sicher fortbewegen und fragst Dich, ob Du dafür einen Funkschein benötigst? Ein Funkschein fürs Sportboot ist eine Art Zertifikat, das bescheinigt, dass Du mit dem Funkgerät auf einem Boot umgehen kannst. Dies ist wichtig, um im Notfall Hilfe rufen zu können oder um Dich mit anderen Booten in Kontakt zu setzen. Hier findest Du Näheres über die verschiedenen Lizenzen und ihre Zwecke.

Nutzung des Funkgerätes

Auf dem Wasser ist das Funkgerät ein unverzichtbarer Begleiter. Deine Funkausbildung fürs Boot wird in folgenden Situationen nützlich:

  • In Notfällen: Wenn sich ein Unfall an Bord eines Schiffes ereignet, kann das Funkgerät dazu genutzt werden, einen Notruf abzusetzen. In diesem Fall kann die Küstenwache oder ein anderer Rettungsdienst alarmiert werden.
  • Zur Kommunikation mit anderen Schiffen: Das Funkgerät kann dazu genutzt werden, um mit anderen Schiffen oder Booten in der Nähe zu kommunizieren. Dies ist besonders wichtig, um Kollisionen zu vermeiden und um Informationen über Wetterbedingungen, Navigationswarnungen und andere relevante Informationen auszutauschen.
  • Für die Kommunikation mit Hafenbehörden: Bevor ein großes Schiff in einen Hafen einfährt oder aus einem Hafen ausläuft, muss es sich manchmal mit den örtlichen Hafenbehörden in Verbindung setzen, um Genehmigungen und Anweisungen zu erhalten. Das Funkgerät ist ein wichtiges Instrument für diese Art der Kommunikation.
  • Für Wetterinformationen: Das Funkgerät kann genutzt werden, um Wetterinformationen zu empfangen, die für die Navigation und Sicherheit des Schiffes wichtig sind. Beispielsweise können Unwetterwarnungen, See- und Windvorhersagen und andere relevante Informationen über das Funkgerät empfangen werden.
Das Funken ist ein wichtiger Bestandteil der Sicherheit auf See.

Hinweis: Achte darauf, dass keine Kinder Zugang zum Funkgerät haben. Bei falscher Nutzung kann nämlich ein kleiner Scherz schon große Konsequenzen nach sich ziehen.

Welche Boote sind betroffen?

In Deutschland gibt es Vorschriften darüber, welche Arten von Schiffen und Booten ein Funkgerät an Bord haben müssen. Im Allgemeinen müssen Schiffe und Boote, die eine bestimmte Größe, Leistung oder Betriebsart haben, mit einem Funkgerät ausgestattet sein.

Hier sind einige Beispiele von Schiffen und Booten, die ein Funkgerät benötigen:

  • Schiffe, die im Bereich der internationalen Seeschifffahrt unterwegs sind, müssen mit einem Seefunkgerät ausgestattet sein.
  • Handelsschiffe und Berufsschiffe müssen mit einem See- oder UKW-Funkgerät ausgestattet sein.
  • Sportboote, die im Bereich der Seeschifffahrt oder in Küstengewässern unterwegs sind und eine Motorleistung von mehr als 15 PS haben, benötigen zumeist ein UKW-Funkgerät.
  • Segelschiffe, die in Küstengewässern oder im Bereich der internationalen Seeschifffahrt unterwegs sind, müssen stets mit einem UKW-Funkgerät ausgestattet sein.

Allgemeines zum Sportboot-Funkschein

In Deutschland ist der Funkschein daher Pflicht für alle, die ein Boot mit einer Länge von mehr als 20 Metern führen. Für kleinere Boote ist sie nur dann erforderlich, wenn diese über ein Funkgerät verfügen. Dabei spielt es keine Rolle, ob Du dieses nutzt oder nicht. Dies gilt selbstverständlich auch auf gecharterten Yachten. Der richtige Umgang mit dem Funkgerät macht schließlich einen essentiellen Teil der Sicherheit an Bord aus.

Um einen Funkschein zu machen, musst Du in der Regel einen entsprechenden Funkkurs fürs Boot besuchen und anschließend eine Prüfung ablegen. In diesem Kurs lernst Du alles, was Du über den Umgang mit dem Funkgerät wissen musst, wie zum Beispiel die richtige Bedienung, die Funkfrequenzen und die internationalen Notfallcodes.

Du wirst dort professionell auf Deine Prüfung vorbereitet. Absolvierst Du sie mit Erfolg, ist Dein Funkschein unbefristet und weltweit gültig.

Funkgerät und Kartenplotter.

Achtung: Ganz egal, ob Du es nutzt oder nicht – ist ein Funkgerät an Bord, musst Du einen entsprechenden Schein haben!

Die verschiedenen Funkscheine und Kosten

Es gibt verschiedene Arten von Sportboot-Funkscheinen, die sich an der Größe und dem Einsatzbereich Deines Bootes orientieren. Der „SRC“ (Short Range Certificate) ist beispielsweise für den Einsatz in Küstengewässern vorgesehen, während der „LRC“ (Long Range Certificate) für den Einsatz auf hoher See geeignet ist.

Die Kurse dauern nicht lange. In der Regel nehmen die Praxis, die Gerätekunde und die Prüfung etwa ein Wochenende ein. Für die Vorbereitung solltest Du mit bis zu zwei Wochen rechnen.

Es gibt verschiedene Arten von Funkscheinen, die sich an der Größe und dem Einsatzbereich Deines Schiffs orientieren. Hier sind einige der wichtigsten Funkscheine und ihre Kosten im Überblick:

  1. SRC (Short Range Certificate): Dieser Funkschein ist für den Einsatz in Küstengewässern vorgesehen und ermöglicht es Dir, mit anderen Schiffsführern in der Nähe in Kontakt zu treten. Er kostet Dich etwa 130 €.
  2. LRC (Long Range Certificate): Das LRC ist für den Einsatz auf hoher See geeignet und schließ damit an das SRC an. Mit ihm kannst Du Dich auch über größere Entfernungen mit anderen Schiffsführern verständigen. Für dieses Zertifikat zahlst Du circa 190 €.
  3. UBI (UKW-Sprechfunkzeugnis für den Binnenschifffahrtsfunk): Das UBI ist die amtliche Berechtigung zur Nutzung einer Schiffsfunkstelle auf Binnenschifffahrtsstraßen. Es ist auf Wasserstraßen der Zonen 1 bis 4 gültig und kostet nur 70 €.
Jeder Segler braucht Funkscheine.

Die Kosten für einen Funkkurs

Deine Funkausbildung fürs Boot ist selbstverständlich auch ein Posten, der finanziert werden muss. Die oben genannten Preise für die Zertifikate verstehen sie ohne den dazugehörigen Kurs, den Du womöglich belegen möchtest. Um einen Funkschein zu machen, kannst Du Dir viele Inhalte theoretisch auch selbst beibringen. Doch für die Übung des Umgangs mit den Geräten ist ein Kurs einfach unersetzlich!

Die Kosten für Funkscheine variieren je nach Art des Funkscheins und dem Land, in dem der Kurs absolviert wird. Wir schauen hier erstmal auf deutsche Preise. In Deutschland zahlst Du für einen LRC-Kurs mindestens 450€. Für einen SRC-Kurs musst Du mit etwa 350€ rechnen. Ein UBI-Kurs kann Dich – je nach Anbieter – zwischen 100 und 200€ kosten.

Bedenke, dass besonders prestigereiche Segelschulen tendenziell mehr Geld verlangen als der kleine Segelverein in Deiner Stadt.

Tipp: Gerade weiter weg von der Küste findest Du Funkkurse für weniger Geld als in den berühmten Segelschulen.

Weitere Tipps für die Sicherheit an Bord

Ein Funkschein ist eine wichtige Ergänzung für die zusätzliche Sicherheit an Bord. Ganz gleich, wie viele Scheine Du absolviert hast, vernachlässige bitte nie diese Grundsätze für sicheres Segeln:

  1. Ausrüstung: Stelle sicher, dass Du über eine geeignete Segelausrüstung verfügst und dass diese in einwandfreiem Zustand ist. Trage stets eine Schwimmweste und sichere Dich bei starker Schräglage und Seegang mit zusätzlichen Gurten am Schiff. Es ist auch sinnvoll, stets rutschfeste Gummistiefel zur Hand zu haben.
  2. Wetter: Beobachte regelmäßig genau das Wetter und die Wettervorhersage, bevor Du Dich aufs Wasser begibst. Segeln bei schlechtem Wetter kann lebensgefährlich sein – insbesondere, wenn Du nicht über jahrelange Erfahrung verfügst. Selbst die fähigsten Segler können in große Not kommen, wenn sie sich überschätzen.
  3. Erste Hilfe: Auch ein Erste-Hilfe-Set sollte immer an Bord sein, falls Du oder jemand anderes verletzt werden sollte. Stelle sicher, dass Du die wichtigsten Erste-Hilfe-Maßnahmen beherrschst.
  4. Manöver üben: Zu Beginn jedes Törns solltest Du mit Deiner Crew die wichtigsten Segel-Manöver üben – vor allem auch das „Mann-über-Bord“-Manöver. Ganz gleich, wie lange ihr schon miteinander segelt, ist das ein Muss.
  5. Routenplanung: Plane Deine Route sorgfältig und teile sie immer jemandem mit, bevor Du Dich auf den Weg machst. Das ist besonders wichtig, wenn Du alleine segelst. Dann kann im Notfall schnell gehandelt werden, falls Du deutlich länger als erwartet unterwegs bist oder Hilfe benötigst.
  6. Vorfahrtsregeln: Auch auf See gibt es eine Verkehrsordnung, die Du stets einhalten solltest. Alle wichtigen Regeln lernst Du bei der Vorbereitung für Deine Führerscheine.
  7. Kein Alkohol an Bord: Auf dem Schiff sollte kein Alkohol konsumiert werden, weder auf See, noch im Hafen. Für viele mag das selbstverständlich sein, mit ein bisschen Segelerfahrung weiß man jedoch, dass nicht alle diesen sinnvollen Tipp befolgen.

Unser Fazit zur Sicherheit

Denk immer daran: So schön das Abenteuer auf dem Meer auch ist, bist Du dort zu einem gewissen Grad der Natur ausgesetzt. Die Sicherheit muss daher beim Segeln immer an erster Stelle stehen. Daher solltest Du unbedingt Deinen Funkschein machen. Durch die Beachtung unserer Tipps und das Erwerben der nötigen Kenntnisse und Fähigkeiten kannst Du Dich sicher auf dem Wasser fortbewegen. So kannst Du das Segeln in vollen Zügen genießen.

Ein Funkschein kann Leben retten.

Die Ergänzung zum Funkschein: Der Pyrotechnik-Schein

Nicht nur die Kommunikation über Funk kann lebensrettend sein, wenn Du in Seenot gerätst. Auch visuelle Signale sind von großer Bedeutung. An Bord vieler Boote und Schiffe befinden sich daher Signalpistolen, mit denen Du gut sichtbare Pyro-Sätze in die Luft schießen kannst.

Es kann also sinnvoll sein, ebenfalls einen Pyrotechnik-Schein zu machen. Darin lernst Du alle zugelassenen Seenotsignale kennen und Dir wird erklärt, wie Du sie in der Sportschifffahrt vorschriftsmäßig einsetzt. Entsprechende Funkkurse fürs Boot dazu kannst Du sogar online belegen.

Zusätzliche Information: Während ein Pyro-Schein nicht verpflichtend ist für Hobbysegler, ist er dennoch von Vorteil.

Mit dem Funkschein sicher segeln

Eine abgeschlossene Funkausbildung fürs Boot ist eine wichtige Voraussetzung, um sicher auf dem Wasser unterwegs zu sein. Als Skipper trägst Du die Verantwortung für Deine Crew und musst im Notfall stets handlungsfähig bleiben. Das ist nicht nur unerlässlich für die Sicherheit Deiner Besatzung, sondern auch für die der anderen Schiffe. Planst Du also einen Segeltörn, solltest Du in jedem Fall den passenden Funkschein machen.

FAQ – Funkschein Boot

Brauche ich einen Funkschein?

Möchtest Du ein Boot oder ein Schiff führen, welches mit Funkgerät ausgestattet ist, brauchst Du einen entsprechenden Funkschein. Dies gilt auch für gecharterte Yachten und ist unabhängig von der tatsächlichen Nutzung des Gerätes.

Welche Sportboot-Funkscheine gibt es?

Es gibt das sogenannte Short-Range-Certificate, das Long-Range-Certificate und das UKW-Sprechfunkzeugnis für den Binnenschifffahrtsfunk.

Wie viel kostet ein Funkschein?

Das SRC kostet um die 130€, das LRC etwa 190€. Ein UBI-Zertifikat bekommst Du ab 70€. Dabei sind die Preise für Funkkurse fürs Boot noch nicht mit inbegriffen.

Quellen