Beim Segeln gibt es bestimmte Regeln, die Du beachten musst. Gerade in Urlauben, zum Beispiel auf Rügen, sind diese wichtig, um eine schöne Zeit ohne Unfälle zu haben. Doch: Welche Vorfahrtsregeln gelten beim Segeln? Was musst Du beachten, wenn Du beim Segeln unterwegs bist? Wo gelten diese Vorfahrtsregeln? Das und mehr erfährst Du hier!
Inhalt
Ausweich- und Kurshaltepflicht
Beim Segeln-Lernen sind bestimmte Grundlagen essenziell. Darunter die Vorfahrtsregeln.
Unter einer sogenannten Ausweichpflicht versteht man – ähnlich, wie die Bezeichnung suggeriert – das verpflichtende Ausweichen eines Skippers, wenn sich zwei Schiffe einander nähern. Die sogenannte Kurshaltepflicht ist das entsprechende Gegenteil.
Diese greift u.a. wenn keine Vorfahrt auf den Seestraßen besteht. Schiffe, die anderen laut gängiger Regeln die Vorfahrt überlassen müssen, müssen diesen entsprechend Platz lassen, damit diese ihren Kurs weiterhin beibehalten können. während sie selbst ausweichen. Damit nicht beide Schiffe ausweichen und am Ende eine Kollision riskieren, muss das entsprechend frühzeitig zwischen den Schiffen vermittelt werden.
Wichtig: In diesem Zusammenhang ein Mindestabstand von 50 m eingehalten werden.
Geltende Vorfahrtsregeln beim Segeln
Lee vor Luv
Diese Vorfahrtsregel greift, wenn bei der Näherung zweier Schiffe die Windrichtung dieselbe ist. Fokuspunkt ist hier die Beziehung beider Schiffe zueinander: Welches der beiden Boote befindet sich in Lee-Stellung (=Kurshalter-Stellung)? Welcher muss ausweichen (=Luv-Position)?
„Überholer hält sich frei“
Eine Vorfahrtsregel, die dem „Lee vor Luv“-Prinzip ähnelt, ist diese Vorfahrtsregel. Die Grundbedingungen sind dieselben, jedoch mit dem Zusatz, dass die Annäherung der beiden über einen bestimmten Winkel passiert. Nähert sich ein Schiff in einem 22,5-Grad-Winkel dem Heck, ist dieses der Überholer und ist zum Ausweichen verpflichtet.
Backbord vor Steuerbord
Sollte sich die Windrichtung unterscheiden – das heißt, sollte er bei der Begegnung zweier Schiffe aus unterschiedlicher Richtung kommen -, dann gilt die Vorfahrtsregel Backbord vor Steuerbord. Man richtet sich hierbei nach entsprechender Steuer- oder Backbordseite. Kommt für Dich der Wind von der Backbord-Seite aus, gilt für Dich die Ausweichpflicht. Kommt sie von der Steuerboard-Seite aus, kannst Du den Kurs halten.
Manöver des letzten Augenblicks
Ausnahmesituationen treffen immer ein. Eine dieser Ausnahmen ist das „Manöver des letzten Augenblicks“. Es kommt dann zum Greifen, wenn eine Kollision trotz Ausweichmanöver nicht zu verhindern ist. In diesem Zusammenhang ist der Kurshalter selbst ebenfalls zum Ausweichen verpflichtet, indem er einen parallelen Kurs zum ausweichpflichtigen Schiff einlegt.
Vorfahrtsregeln bei Anderen
Vorfahrtsregeln bei Motorbooten
Motorbetriebene Boote sind gegenüber Segelbooten prinzipiell zum Ausweichen verpflichtet, da das Manövrieren dieser Boote im Vergleich einfacher zu handhaben ist.
Wichtig: Wird ein Segelboot mit Motor betrieben, gilt es ebenfalls als Motorboot und muss bei Kontakt mit Segelbooten ohne Motor entsprechend ausweichen.
Vorfahrtsregeln bei Menschen
Inwieweit ein Surfer samt Surfbrett in dem jeweiligen Schifffahrtsbereich klassifiziert ist – ob zum Beispiel als Sportler mit Sportgerät oder nicht -, kann von Region zu Region variieren. Deshalb: Vorsichtig sein bei Kontakt mit Surfern und bestenfalls vorher Informationen zu dem Thema einholen.
Fazit
Vorfahrtsregeln für Segelboote dienen dazu, eventuelle Kollisionen und daraus resultierende Unfälle zu vermeiden. Die wichtigsten Regeln funktionieren auf der Grundlage der Ausweich- und Kurshaltpflicht. Dazu gehören u.a.: Lee vor Luv, „Überholer hält sich frei“, Backbord vor Steuerbord und Manöver des letzten Augenblicks. Hinsichtlich von Motorbooten und Menschen gelten ebenfalls Vorfahrtsregeln.
FAQ: Vorfahrtsregeln beim Segeln
Zwischen gleichrangingen Schiffen hat immer dasjenige Schiff Vorrang, bei dem der Wind aus Steuerbord-Richtung kommt.
Den Kurs hält bei Lee vor Luv das Schiff in der Lee-Position.
Meist handelt es sich hierbei um zwei sich annähernde Schiffe mit Wind aus derselben Richtung. Man händelt es mit dieser Vorfahrtsregel, um Kollisionen zu vermeiden.
In Bezug auf motorangetriebene Schiffe und Personen, zum Beispiel Surfern, ja. Der Grund: Sie können im Vergleich nicht so leicht manövriert werden.