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Das 1×1 der Segelbegriffe

Segelbegriffe

Das 1×1 der Segelbegriffe

Fockmast, Bugspriet, Halsen, Wenden, Achtersteven – aus Büchern und Filmen kennen viele wahrscheinlich schon einige dieser Segelbegriffe. Aber was genau ist damit gemeint? Wer es satt hat, immer nur Bahnhof zu verstehen findet in diesem Grundkurs Segellatein ein Glossar der wichtigsten Segelbegriffe.

Liste häufiger Segelbegriffe

  • Achtern: „Achtern“ bedeutet „nach hinten“, also zum Heck hin.
  • Achtersteven: Verlängerung des Kiels, die hinten über die Wasseroberfläche hinausragt.
  • Backbord: Die linke Seite des Schiffs, von achtern aus gesehen. Abgeleitet vom altdeutschen „bak“ für Rücken, weil der Steuermann rechts stand und dieser Seite den Rücken zukehrte.
  • Beaufort: Die Beaufort-Skala gibt die Windstärke von Null (Windstille) bis zwölf (Orkan) an. Gebräuchlicher ist in der Seefahrt aber die Angabe der Windgeschwindigkeit in Knoten.
  • Besteck nehmen: Alte Bezeichnung für die manuelle Bestimmung der Koordinaten für die Navigation. In Zeiten von GPS nicht mehr nötig.
  • Bö: Ein kurzer heftiger Windstoß. Oft ein Anzeichen, dass sich das Wetter ändert.
  • Brasse: Tau, mit dem die Rah um den Mast gedreht wird, um das Segel optimal am Wind auszurichten.
  • Bug: Der Bug ist der vordere Teil des Bootes.
  • Bugspriet: Eine Spiere, die über den Bug hinaus ragt. Daran befestigte man ein ein vorstehendes Segel am Bug eines Schiffes, das in leichten Winden segeln helfen sollte. Moderne Segelboote benutzen dieses Segel nicht mehr.
  • Fische füttern: Dem von Seekrankheit verursachten Brechreiz nachgeben.
  • Fock: Das unterste Segel am Fockmast.
  • Fockmast: Bei Zweimastern mit gleicher Masthöhe oder höherem Mast achtern ist der Fockmast der vordere Mast. Bei Seglern mit mehr als zwei Masten ist es immer der vordere.
  • Großmast: Der größte Masten eines Schiffes. Bei Seglern mit nur einem Masten ist es ebendieser.
  • Großsegel: Das Segel am Großmasten.
  • Halse: Manöver, bei dem das Segel von Steuerbord nach Backbord kommt oder umgekehrt, sodass das Heck durch den Wind geht. Erlaubt eine Kursänderung von 60°. Die Halse gilt als gefährlich und schwierig, ist aber weder das eine noch das andere. Ihr Gegenstück ist die Wende.
  • Heck: Der hintere Teil des Boots.
  • Kiel: Beim Segeln ist der Kiel die unterste und längste Gerüststrebe des Rumpfes eines Schiffes. Der Kiel liegt unter dem Mittellauf und trägt maßgeblich zur Stabilisierung bei.
  • Klüver: Vom niederländischen Wort „kluif“ für Klaue. Das Segel heißt wegen seiner langgezogenen dreieickigen Form so. Man befestigt es vor dem Schiff am Klüverbaum. Ein Klüversegel ist beim Halsen und Wenden besonders hilfreich.
  • Klüverbaum: Lange Spiere, die über den Bug hinausragt. Anders als ein Bugspriet ist der Klüverbaum zumindest im Prinzip beweglich. Auf modernen Seglern findet man ihn nicht mehr.
  • Knoten: Mehrdeutiger Ausdruck: Knoten sind einerseits unverzichtbare Hilfsmittel beim Segeln, wenn es darum geht, Taue und Takelage zu handhaben. Knoten gibt aber auch die Geschwindigkeit in Seemeilen pro Stude an. Die Bezeichnung geht darauf zurück, dass man ein Seil mit Knoten in regelmäßigen Abständen darin abrollte und die Knoten zählte. Ein Knoten sind etwa 1,8 Kilometer pro Stunde.
  • Kreuzen: Beim Segeln ist es nicht möglich direkt gegen den Wind zu fahren. Stattdessen fährt man in einem Zickzack-Kurs leicht versetzt zur Windrichtung. Das nennt man kreuzen.
  • Lee: „Lee“ ist ein Segelbegriff, der die Seite eines Schiffes bezeichnet, auf der der Wind weht.
  • Luv: Das Gegenstück zu Lee, also die windabgewandte Seite.
  • Rah: Horizontale Spiere, an der ein Segel aufgehängt wird. Die Rah ist beweglich und wird beim Brassen um den Mast gedreht.
  • Regatta: Die Regatta ist ein Wettkampf im Segelsport. Dabei treten die Teilnehmenden in verschiedenen Segelklassen gegeneinander an. Weltweit werden Regatten auf verschiedenen Kursen ausgetragen.
  • Schot: Ein Schot ist ein Seil oder eine Leine, die an der Ecke eines Segels befestigt ist und zum Festhalten oder Ziehen verwendet wird.
  • Seemeile: Auch „nautische Meile“ genannt. Gängiges Längenmaß in der Seefahrt. Die Seemeile ist definiert als 1/60 eines Längengrades am Äquator, also einer Bogeminute. Eine Seemeile sind etwa 1,8 km. Bei einer Weltumseglung müssen mindestens 21.600 Seemeilen zurückgelegt werden.
  • Spiere: Jede Art von Stange, die kein Mast ist. Früher wurden Spieren wie fast alles am Schiff aus Holz gefertigt. Auf heutigen Booten sind sie meist aus Aluminium.
  • Steuerbord: Die von achtern aus gesehen rechte Seite des Boots. Heißt so, weil auf den Schiffen der Wikinger das Steuer dort angebracht war.
  • Takelage: Takelage ist die Gesamtheit der Aufhängungen, Hebezeuge und sonstigen Vorrichtungen an einem Schiff, mit denen die Segel befestigt und bedient werden.
  • Wende: Manöver, bei dem der Bug durch den Wind geht, damit das Boot die Richtung ändert. Wird vor allem zum Kreuzen benutzt.

Leinen Los!

Segelprofis sprechen oft ihre eigene Sprache, die schwer zu verstehen sein kann. Dieses Glossar der Segelbegriffe soll einen ersten Überblick bieten für alle, die auf dem nächsten Törn nicht komplett verloren sein wollen. Da kann man nur noch Mast- und Schotbruch wünschen!

Segelbegriffe – FAQ

Woher kommen die Segelbegriffe?

Viele Segelbegriffe sind Überreste einer älteren Version des Deutschen, die man früher gesprochen hat. Andere kommen aus dem Plattdeutschen oder anderen Dialekten an der Küste.

Woher kommt der Gruß „Schiff Ahoi“?

Die „Ahoy“ war ein britisches Schiff, das wegen seines besonderen Segels von Weitem erkennbar war. Wenn man sie sah, rief man ihren Namen. Mit der Zeit wurde daraus eine Begrüßung für jedes vorbeifahrende Schiff.

Wie lautet der traditionelle Gruß beim Segeln?

Mit einem herzlichen „Mast- und Schotbruch!“ wünscht man sich viel Glück auf der Fahrt.

Quellen

Wetterlexikon: Knoten

MDR – Die Landratte fragt: Woher kommt der Seemanssgruß Ahoi?

Wörterbuch der Seemannssprache und -begriffe: Hamburger Segelakademie

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