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Rettungswesten: Dein Schutzengel beim Wassersport

Rettungswesten: Dein Schutzengel beim Wassersport

Das Wichtigste in Kürze

Was sagt 50N bei Schwimmwesten aus?

Diese Angabe beziffert die Auftriebskraft, die die Weste bietet. Westen mit 50N Auftrieb sind nur für sehr sichere Situationen geeignet. Wieviel N bei größerem Risiko unverzichtbar sind, erfährst Du hier.

Ist das Tragen einer Rettungsweste Pflicht?

In Deutschland ist es bis zu einer gewissen Schiffsgröße Pflicht. Mehr zu den gesetzlichen Regelungen liest Du hier.

Kann ich mit einer Rettungsweste schwimmen?

Eine Rettungsweste ist keine Schwimmweste. Sie ist dafür konzipiert, Dein Gesicht über Wasser zu halten – nicht, um das Schwimmen zu erleichtern.

Bist Du begeisterter Wassersportler, solltest Du auf jeden Fall sicherstellen, dass Du immer eine Rettungsweste dabei hast. Egal ob Du ein erfahrener Schwimmer bist oder nicht, die See kann oft unvorhersehbar sein und es ist besser, auf Nummer sicher zu gehen. Wir zeigen Dir, wie die lebenswichtigen Westen funktionieren und worauf Du beim Kauf achten musst.

So funktionieren Rettungswesten

Für alt und jung sind Rettungswesten auf dem Wasser unverzichtbar.

Rettungswesten sind wichtige Sicherheitsausrüstungen, die dazu beitragen, Menschen auf dem Wasser und unter besonderen Umständen am Leben zu erhalten.

Sie sind so konzipiert, dass sie in Notfallsituationen wie Schiffsuntergängen, Flugzeugabstürzen oder anderen Wassergefahren zum Einsatz kommen. In diesem Artikel erklären wir Dir, wie Rettungswesten funktionieren und warum sie so wichtig sind.

Der Hauptzweck einer Rettungsweste besteht darin, den Auftrieb zu erhöhen, um Personen an der Wasseroberfläche zu halten. Der Auftrieb wird durch spezielle Materialien, die in der Weste enthalten sind, erzeugt.

Es gibt verschiedene Arten von Rettungswesten, aber die meisten bestehen aus Schaumstoff oder einer Kombination aus Schaumstoff und aufblasbaren Kammern.

Diese Materialien sind leicht und haben eine hohe Auftriebskraft, sodass sie den Träger aufrecht im Wasser halten können.

Schaumstoffrettungswesten sind mit geschlossenzelligem Schaumstoff gefüllt, der wasserabweisend ist und nicht aufnimmt. Das bedeutet, dass sie immer noch ihren Auftrieb behalten, auch wenn sie nass sind.

Aufblasbare Rettungswesten hingegen enthalten eine oder mehrere Kammern, die mit Gas, meist CO2, gefüllt sind. Bei Bedarf wird das Gas automatisch oder manuell in die Kammern eingeleitet und die Weste bläht sich auf, um den Träger an der Wasseroberfläche zu halten.

Eine Rettungsweste sollte immer richtig angelegt und festgezurrt sein, um ihre volle Wirkung zu entfalten. Du solltest darauf achten, dass die Weste eng am Körper anliegt und keine Lücken oder lose Teile hat.

Wenn sie richtig sitzt, sollte sie in der Lage sein, Deinen Kopf über Wasser zu halten, selbst wenn Du bewusstlos oder verletzt bist. Sie kann auch dazu beitragen, dass Du in einer aufrechten Position bleibst, die das Atmen erleichtert.

Neben dem Auftrieb bieten Rettungswesten auch andere wichtige Funktionen. Viele sind mit reflektierenden Streifen oder hellen Farben ausgestattet, um die Sichtbarkeit im Wasser zu erhöhen und die Chancen einer schnellen Rettung zu verbessern.

Manche Rettungswesten verfügen über Taschen oder Halterungen, um wichtige Ausrüstung wie Signalpfeifen, Rettungsleinen oder Notlichter zu verstauen.

Sie können speziell für Kinder, Erwachsene oder Haustiere angepasst sein und je nach Art der Wasseraktivität variieren.

Zum Beispiel gibt es spezielle Rettungswesten für Segler, Kajakfahrer, Wasserskifahrer und andere Wassersportler.

Hinweis: Du solltest Deine Rettungsweste regelmäßig auf Beschädigungen, Verschleiß oder fehlerhafte Teile überprüfen. Bei automatischen Rettungswesten solltest Du sicherstellen, dass die Gaspatronen richtig eingesetzt sind und die Auslösemechanismen funktionieren.

Darum sind Rettungswesten so wichtig

Rettungswesten sind auch für erfahrene Schwimmer und Segler von großer Bedeutung.

Selbst der erfahrenste Schwimmer kann in unvorhersehbaren Situationen wie plötzlichem, schlechtem Wetter, starkem Wellengang oder Strömungen in Schwierigkeiten geraten.

Eine Rettungsweste kann Dir helfen, in solchen Situationen über Wasser zu bleiben, bis Hilfe eintrifft.

Bei einem Unfall, Sturz oder Zusammenstoß auf dem Wasser könntest Du verletzt oder bewusstlos werden. In solchen Fällen ist es fast unmöglich, sich über Wasser zu halten, selbst für einen erfahrenen Schwimmer.

Eine Rettungsweste hilft dabei, Deinen Kopf über Wasser zu halten und erleichtert das Atmen.

Selbst die besten Schwimmer können erschöpft werden, besonders wenn sie längere Zeit im Wasser sind oder bei widrigen Bedingungen schwimmen müssen.

Eine Rettungsweste hilft, den Energieaufwand zu reduzieren, den Du benötigst, um an der Wasseroberfläche zu bleiben, und gibt Dir die Möglichkeit, Dich auszuruhen, bis Hilfe eintrifft.

In kaltem Wasser besteht die Gefahr der Unterkühlung. Je länger Du im Wasser bleibst, desto schneller verlierst Du Körperwärme. Eine Rettungsweste hilft, Deinen Körper besser zu isolieren und verringert das Risiko einer Hypothermie.

Insgesamt sind Rettungswesten für alle Personen, unabhängig von ihrer Schwimmfähigkeit oder Erfahrung, wichtig. Sie bieten zusätzliche Sicherheit und können in Notfällen lebensrettend sein.

Es ist immer besser, auf Nummer sicher zu gehen und eine Rettungsweste zu tragen, um mögliche Gefahren zu minimieren.

Hinweis: Jedes Crew-Mitglied kann unter ungünstigen Umständen über Bord gehen – sogar der Kapitän. Für diesen Fall müssen alle genau wissen, was zu tun ist; wer das Mann-über-Bord-Manöver fährt etc.

Nur zum Trocknen sollte die Rettungsweste an den Nagel gehängt werden.

Auftrieb der Rettungsweste

Der Auftrieb bei Rettungswesten wird in Newton (N) angegeben. Newton ist die internationale Maßeinheit für Kraft und gibt an, wie viel Auftrieb eine Rettungsweste im Wasser bieten kann.

Er ist entscheidend dafür, wie effektiv eine Rettungsweste den Träger an der Wasseroberfläche halten kann.

Rettungswesten werden in verschiedene Kategorien eingeteilt, basierend auf dem angebotenen Auftrieb. In Europa orientieren sich die Standards an den Normen der Internationalen Organisation für Normung (ISO).

Die gängigsten Kategorien sind:

  • 50 Newton (ISO 12402-5): Diese Rettungswesten bieten einen geringen Auftrieb und sind für Schwimmer in geschützten Gewässern mit geringem Risiko und in der Nähe von Rettungseinrichtungen geeignet. Sie eignen sich für Wassersportarten wie Kajakfahren, Kanufahren oder Segeln. Es ist zu beachten, dass diese Westen nicht unbedingt den Kopf über Wasser halten, wenn der Träger bewusstlos ist.
  • 100 Newton (ISO 12402-4): Diese Rettungswesten bieten einen höheren Auftrieb und sind für Nichtschwimmer und Personen, die sich in küstennahen Gewässern aufhalten, geeignet. Sie sind in der Lage, den Kopf des Trägers über Wasser zu halten, obwohl sie möglicherweise nicht sofort eine sichere Position im Wasser herstellen.
  • 150 Newton (ISO 12402-3): Diese Rettungswesten bieten einen noch höheren Auftrieb und eignen sich für den Einsatz in Offshore- oder rauen Gewässern. Sie sind so konzipiert, dass sie den Träger selbstständig in eine sichere Rückenlage bringen, auch wenn er bewusstlos ist. Diese Westen sind für Freizeit- und Berufsschifffahrt geeignet.
  • 275 Newton (ISO 12402-2): Diese Rettungswesten bieten den höchsten Auftrieb und sind für den Einsatz in extremen Bedingungen und für Personen, die schwere Schutzausrüstung tragen, wie zum Beispiel bei Rettungsdiensten oder Industrieanwendungen, geeignet. Sie bieten den besten Schutz und sind in der Lage, den Träger schnell in eine sichere Rückenlage zu bringen, unabhängig von den Bedingungen.
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Das unterscheidet Rettungsweste und Schwimmweste

Obwohl die Begriffe Rettungsweste und Schwimmweste oft synonym verwendet werden, gibt es tatsächlich Unterschiede zwischen den beiden. Hier sind die Hauptunterschiede zwischen Rettungswesten und Schwimmwesten:

Rettungsweste:

  • Rettungswesten sind dafür konzipiert, Personen im Wasser selbständig in einer sicheren, aufrechten Position zu halten, selbst wenn sie bewusstlos oder verletzt sind. Sie bieten in der Regel mehr Auftrieb als Schwimmwesten und halten den Kopf des Trägers über Wasser.
  • Rettungswesten sind in verschiedenen Typen und Klassen erhältlich, die je nach Einsatzgebiet variieren, wie zum Beispiel für Binnengewässer oder für Hochseegewässer.
  • Sie sind oft mit zusätzlichen Sicherheitsfunktionen ausgestattet, wie zum Beispiel reflektierenden Streifen, Signalfarben, Signalpfeifen oder integrierten Sicherheitsgurten.
  • Rettungswesten sind in der Regel für Notfallsituationen vorgesehen, um die Überlebenschancen im Wasser zu erhöhen.

Schwimmweste:

  • Schwimmwesten sind in erster Linie dazu gedacht, den Auftrieb im Wasser zu erhöhen und Schwimmern zu helfen, insbesondere Anfängern und Nichtschwimmern. Sie sind nicht unbedingt dafür konzipiert, den Kopf über Wasser zu halten, wenn der Träger bewusstlos ist.
  • Schwimmwesten sind in der Regel weniger voluminös als Rettungswesten und bieten eingeschränkte Bewegungsfreiheit, um das Schwimmen zu erleichtern.
  • Sie sind oft weniger robust und mit weniger Sicherheitsfunktionen ausgestattet als Rettungswesten.
  • Schwimmwesten sind eher für den Einsatz bei Freizeitaktivitäten auf dem Wasser gedacht, wie z. B. beim Wasserski, Kajakfahren oder Schwimmen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Rettungswesten in erster Linie darauf abzielen, das Überleben in Notfallsituationen zu sichern, während Schwimmwesten in erster Linie dazu dienen, die Schwimmfähigkeit und den Komfort bei Wasseraktivitäten zu verbessern.

Tipp: Es ist wichtig, die richtige Art von Weste für die jeweilige Aktivität und Situation auszuwählen, um den bestmöglichen Schutz und die bestmögliche Sicherheit im Wasser zu gewährleisten.

Die richtige Weste auswählen

Um die passende Weste auszuwählen, solltest Du einige Aspekte berücksichtigen. Dazu gehören:

  1. Art der Aktivität: Überlege, für welche Aktivitäten Du die Rettungsweste benötigst. Für Wassersportarten wie Kajakfahren oder Segeln in geschützten Gewässern reicht möglicherweise eine 50-Newton-Weste aus. Wenn Du jedoch in rauen oder Offshore-Gewässern unterwegs bist, solltest Du eine 150-Newton-Weste oder höher in Betracht ziehen.
  2. Auftrieb: Wähle eine Rettungsweste mit dem passenden Auftrieb entsprechend der ISO-Normen (50, 100, 150 oder 275 Newton), abhängig von Deinem Schwimmvermögen, der Art der Aktivität und den vorherrschenden Bedingungen.
  3. Körpergewicht: Die Rettungsweste sollte Deinem Körpergewicht entsprechen.
  4. Größe und Passform: Um die richtige Größe zu ermitteln, miss Deinen Brustumfang an der breitesten Stelle. Achte darauf, dass die Weste bequem sitzt, aber eng genug ist, um sicherzustellen, dass sie nicht verrutscht, wenn Du im Wasser bist.
  5. Anprobieren: Probiere die Rettungsweste an, um sicherzustellen, dass sie bequem und passgenau ist. Stelle die Gurte und Schnallen so ein, dass sie fest sitzen, aber nicht einschneiden.
  6. Zusätzliche Funktionen: Berücksichtige zusätzliche Funktionen wie reflektierende Streifen, Signalpfeifen oder Taschen für persönliche Gegenstände. Entscheide, welche Funktionen für Dich wichtig sind, und wähle entsprechend.
  7. Qualität und Zertifizierung: Achte darauf, dass die Rettungsweste von einem anerkannten Hersteller stammt und nach den geltenden Sicherheitsstandards (z.B. ISO 12402) zertifiziert ist.

Denke daran, dass die regelmäßige Wartung und Überprüfung der Rettungsweste ebenso wichtig ist wie die richtige Auswahl und Größe.

Tipp: Eine Weste sitzt dann richtig, wenn knappe zwei Finger am Rückenteil zwischen Weste und Körper liegen. So rutscht sie nicht über den Kopf, wenn der Träger ins Wasser fallen sollte.

Mit hohem Sonnenschutz, Rettungsweste und UV-Kleidung sind Kinder auf dem Wasser gut geschützt.

Gesetzliche Vorgaben zum Tragen von Rettungswesten

In Deutschland und der Europäischen Union variieren die gesetzlichen Vorschriften zum Tragen von Rettungswesten je nach Land, Art des Gewässers und Art der Wasserfahrzeuge.

Im Folgenden sind einige allgemeine Vorschriften aufgeführt, die in Deutschland und anderen europäischen Ländern gelten können:

Deutschland

In Deutschland sind die Regelungen zum Tragen von Rettungswesten in der „Verordnung über das Verhalten im Seeverkehr“ (SeeSchStrO) und der „Verordnung über die Schiffssicherheit auf Binnenschifffahrtsstraßen“ (BinSchStrO) festgelegt.

Laut diesen Verordnungen ist das Tragen von Rettungswesten abhängig von der Art des Gewässers und des Wasserfahrzeugs.

  • Auf Seeschifffahrtsstraßen gilt, dass alle Personen an Bord von Wasserfahrzeugen unter 20 Metern Länge eine geeignete Rettungsweste tragen müssen, wenn sie sich auf freiem Deck oder auf einer Arbeitsplattform befinden.
  • Auf Binnenschifffahrtsstraßen sind die Vorschriften weniger strikt. Es wird empfohlen, dass Personen, die sich auf einem offenen Deck oder auf Arbeitsplattformen von Wasserfahrzeugen befinden, eine Rettungsweste tragen. Es gibt jedoch keine ausdrückliche gesetzliche Pflicht dazu.

Europäische Union

In der Europäischen Union gibt es keine einheitlichen Vorschriften zum Tragen von Rettungswesten. Die Gesetze variieren je nach Mitgliedsland und können von den deutschen Regelungen abweichen.

Einige Länder haben strengere Vorschriften, während andere weniger strenge Anforderungen haben. Hier sind einige Beispiele:

  • Vereinigtes Königreich: Im Vereinigten Königreich gibt es keine spezifischen gesetzlichen Vorschriften zum Tragen von Rettungswesten, aber es wird dringend empfohlen, insbesondere für Kinder und Nichtschwimmer.
  • Frankreich: In Frankreich ist das Tragen von Rettungswesten für alle Personen an Bord von Wasserfahrzeugen vorgeschrieben, die sich weniger als 300 Meter von der Küste entfernt befinden.
  • Italien: In Italien ist das Tragen von Rettungswesten für alle Personen an Bord von Wasserfahrzeugen unter 24 Metern Länge vorgeschrieben, wenn sie sich in Küstengewässern aufhalten.

Es ist wichtig, sich vor dem Betreten von Gewässern in einem bestimmten Land über die örtlichen Vorschriften zum Tragen von Rettungswesten zu informieren.

Tipp: Unabhängig von den gesetzlichen Anforderungen ist das Tragen einer Rettungsweste immer eine gute Sicherheitsmaßnahme, um das Risiko von Ertrinken oder anderen Wasserunfällen zu verringern.

Dein treuer Gefährte auf dem Wasser

Nun bist Du bestens informiert, wenn es um Deine Sicherheit auf dem Wasser durch Rettungswesten geht. Denk immer daran, dass eine gute Weste ein wahrer Segen sein kann, wenn es darauf ankommt. Also, wenn Du das nächste Mal auf dem See oder auf dem Meer bist, vergiss nicht, sie mitzunehmen. Viel Spaß bei Deinen Abenteuern!

Quellen

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