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Halse: So geht das Segelmanöver

Halse

Halse: So geht das Segelmanöver

Segeln ist eine wundervolle Art, um eine ganz neue Welt zu entdecken: das Meer und den unendlichen Horizont. Egal, ob Du ein erfahrener Segler bist oder ob Du gerade erst anfängst, Segeln kann eine wertvolle Erfahrung sein. Früher oder später stößt Du sicherlich auf die Begriffe Halse und Wende. Grundsätzlich spricht man bei der Halse von einer Technik, um den Kurs zu ändern, ohne den Motor zu starten oder die Segel zu bedecken. Wir erzählen Dir alles über die Halse, wann Du das Segelmanöver am besten einsetzt und was Du zu beachten hast!

Kurswechsel oder Kurskorrektur mit der Halse

Weil das Boot immer noch auf Kurs ist, wird der Motor nicht benötigt, um den neuen Kurs auszurichten, wodurch die Motorenbelastung reduziert wird und Kraftstoff gespart wird. Wenn ein Boot beim Segeln halse geht, ist es an der Zeit, die Segel zu wechseln. Hierfür stellt man die Segel so ein, dass sie die Kraft des Windes aufnehmen, anstatt einfach in eine gerade Linie zu segeln. Mit der Halse kannst Du also das Boot im Wind drehen, ohne den Kurs zu unterbrechen.

Die Halse bezeichnet im Gegensatz zur Wende die Drehung des Segelbootes nach Lee und damit vom Wind weg. Das Heck geht also durch den Wind. Andersherum ist die Wende eine Technik, um sich nach Luv zu drehen, also zum Wind hin. Hier ist es der Bug, der durch den Wind geht. Oftmals lernt man zuerst die Wende und anschließend die Halse zu segeln.

„Klar zur Halse!“

Dieses Kommando wird Dir zwangsläufig begegnen, wenn Du das Segelmanöver einsetzt. Wenn Du es lernst, solltest Du jedoch nie vergessen, die Orientierung auf dem Wasser zu behalten.

Halse segeln ist zwar „nur“ ein Segelmanöver, aber es braucht Konzentration und Orientierungsfähigkeiten, um sicher auf dem Wasser zu sein. Du musst also keineswegs Bammel vor diesem Manöver haben, auch wenn es häufig als gefährlich und kompliziert bezeichnet wird. Dabei geht es einfach um einen Kurswechsel, der gut ausgeführt werden sollte.

Ablauf der Halse

Wie funktioniert nun die Halse? Ganz einfach. Zuallererst ist es wichtig, dass Du Dich auf Raumschotkurs befindest. Das bedeutet, der Wind muss von hinten kommen und die Segel aufblasen. Man spricht auch von einem tiefen Raumwindkurs.

  1. Prüfe Deine Umgebung: Ist genug Platz vorhanden? Wenn ja, kannst Du das Kommando geben: „Klar zur Halse!“
  2. Das Boot wird so gesteuert, dass der Wind von hinten kommt und nur wenig Luft in die Segel strömt.
  3. Das nächste Kommando lautet: „“Hol dicht die Großschot!“ Jetzt ist Schnelligkeit gefragt. Während der Steuermann den Kurs hält, wird das Großsegel dichtgeholt und der Baum mittelschiffs gestellt.
  4. Hört der Steuermann nun „Rund achtern“, positioniert er das Ruder so, dass eine Drehung des Hecks durch den Wind erfolgt. Dies sorgt dafür, dass der Wind von der anderen Seite auf das Großsegel bläst.
  5. Die Großschot wird nun schnell losgelassen. Das Vorsegel wird ebenfalls auf die andere Seite versetzt.
  6. Der Steuermann legt zum Schluss ein Stützruder, sobald das Heck sich an der richtigen Stelle befindet. Er lenkt leicht gegen, sodass das Boot auf dem Raumshotkurs verweilt.

Beachtenswert

Bei der Halse selbst kann es passieren, dass der Baum auf die andere Seite schlägt, wenn der Wind das Segel von der anderen Seite trifft. Es kann für alle Beteiligten sehr gefährlich werden, sodass man besser genaustens aufpassen sollte, dass genau klar ist, wie das Schiff liegt und wie der Wind darauf einwirkt. Auch solltest Du auf starke Wellen achtgeben, die eventuell zusätzlich die Lage des Bootes beeinflussen können. Du erkennst, dass Gefahr droht, wenn das Vorsegel aufgrund des Windes beim Rundwindkurs beginnt einzufallen. Dann muss dringend dagegen gelenkt werden.

Im Zweifelsfall kannst Du immer noch zu einer Q-Wende übergehen. Die Kursänderung kann hier sicher ausgeführt werden und ist nicht nur bei Wettereinflüssen wie extremen Wind geeignet, sondern auch ideal für Segelanfänger. Bei der Q-Wende handelt es sich um eine Wende, die man an die Stelle der Halse setzt. Es wird also nach Luv gedreht, bis man am Wind segelt und das herkömmliche Wende-Manöver einsetzt.

Vor einem jeden Manöver sollte man sichergehen, dass alle an Board bestens informiert und startbereit sind. Das ist im Zusammenspiel sehr wichtig, um Gefahren und Stress aus dem Weg zu gehen. Am besten ist es, man übt gemeinsam schon zuvor den Ablauf. Dann macht die Halse gleich umso mehr Spaß und alles funktioniert eingespielt und leicht. Auf jeden Fall dabeihaben solltest Du den Skipper, der vor dem Segeltörn Informationen bereitstellt.

Die Halse im Überblick

Die Halse ist ein Segelmanöver, das Konzentration und Zusammenspiel gleichermaßen fordert. Mit dem Satz „Klar zur Halse“ wird das Manöver eingeleitet. Wird es zu gefährlich, da der Wind oder Wellen in die Quere kommen, kann immer noch die Q-Wende vorgezogen werden. Dieses Manöver ist wunderbar für alle, die einen Kurswechsel dringend mal ausprobieren wollen.

FAQ zur Halse

Was ist der Unterschied zwischen der Wende und der Halse?

Bei der Halse dreht sich das Boot nach Lee und mit dem Heck durch den Wind. Andersherum ist die Wende ein Manöver, bei dem das Boot zum Wind hin, also Luv gedreht wird und der Bug durch den Wind geht.

Welche Kommandos sollte man bei der Halse kennen?

Die Kommandos zur Halse sind: „Klar zur Halse“, „Hol dicht die Großschot“ und „Rund achtern“.

Warum halsen?

Die Halse ist ungeheuer schnelles Segelmanöver und macht daher auch besonders viel Spaß für alle Beteiligten.

Quellen

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